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27.09.2017
Noch gibt es heiße, sonnendurchflutete Tage. Und dennoch – der Herbst steht vor der Tür. Der September hat noch etwas von Altweibersommer. Die Natur beginnt sich umzustellen, erste Blätter fallen, über den Wiesen liegt morgens Nebel.
Es ist die Zeit der Hirschbrunft. Die ersten Hirsche melden schon – in der Eifel hat die Rotwildbrunft begonnen. Ich bin dankbar, dass diese edlen Tiere in unserem Land noch Platz haben und wir das beeindruckende Schauspiel der Brunft beobachten können. Wer es einmal live erlebt hat, den lässt es nicht mehr los.
Hirsche mit enormen Geweihen und einem Lebendgewicht von häufig über 200 Kilogramm buhlen mit aller Kraft um einen Harem von Hirschdamen. Dazu müssen sie über Wochen ständig auf den Läufen sein, um Kahlwild („ihre Frauen“) zusammenzuhalten und Konkurrenten abzuwehren. Wenn Imponiergehabe nicht ausreicht, werden in letzter Konsequenz die Geweihe gekreuzt, manchmal sogar mit tödlichem Ausgang.
Aber die Rotwildbrunft ist nicht nur optisch ein Highlight. Bei keiner anderen Wildart wird die Brunft akustisch so eindrucksvoll „übertragen“. Schreien, Röhren, Knören, Trenzen, Brummen – die Palette der Lautäußerungen ist enorm und lässt den Jäger auch ohne Anblick erahnen, was gerade wo im Revier passiert. Könnern gelingt es sogar, durch Nachahmung des Rufes einen Hirsch herauszufordern und anzulocken.
Die Rotwildbrunft zieht Jäger und Nichtjäger gleichermaßen in ihren Bann. Bewunderung und ehrfürchtiges Staunen durchfährt den Beobachter, der manchmal nur Zuhörer sein kann, weil das Geschehen im Wald oder in der Dunkelheit dem menschlichen Auge verwehrt bleibt. Vielleicht haben Sie ja Gelegenheit, dieses urige Naturschauspiel hautnah zu erleben. Ich wünsche es Ihnen.
sehr schön und spannend. Inniger kann man seine Beziehung zu seinem Tier nicht beschreiben. [...]
01.04.2023
Hallo Rolf, Du hast es so richtig beschrieben. Schade, dass die Brunft schon vorbei ist. Die Hirsche in der Eifel waren richtig gut drauf!