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Viel erlebt

10.04.2019

Viel erlebt habe ich in den letzten Wochen. Deshalb gab es auch eine kleine Blogpause. Schön, dass manche mich schon vermisst haben. Was war los? Zum einen haben die Vorbereitungen rund um meinen 60. Geburtstag viel Raum in Anspruch genommen. Es gab ein Fest im Kreis meiner vertrauten Bundesbrüder (hierüber wird gesondert zu berichten sein!) und eines im Kreis der Familie. Bei beiden durfte ich wunderbare Stunden voller glücklicher Augenblicke erleben, für die ich sehr dankbar bin.

Dann endete nach neun Jahren mein Jagdpachtvertrag zum 31. März 2019. Es gab zum Abschluss vieles zu klären und auch hier bin ich dankbar, dass alles einvernehmlich geregelt werden konnte. Nach guten Jahren im Revier habe ich die letzte Zeit fast nur noch belastend empfunden. „Reviere verpflichten!“ Der herausragende und leider viel zu früh verstorbene Jagdwissenschaftler Prof. Paul Müller hat hierzu eine bemerkenstwerte Schrift verfasst, die als Revierpächter mein jagdethischer Leitfaden war. Wenn diese Selbstverpflichtung seitens der Verpächter nur noch im Thema „Wildschaden“ zu bestehen scheint, wird es Zeit, Altes loszulassen und zu neuen Ufern aufzubrechen.

Nunmehr freue ich mich auf das 6. Jahrzehnt in der Hoffnung, Vieles von dem, was ich mir vorgenommen haben auch weiter bei guter Gesundheit und mit Gottes Rückenwind gestalten und erleben zu dürfen.

Ich bin offen und neugierig für das Neue. Viel zu oft begegne ich Menschen, die sich auf dem Erreichten ausruhen, was sie vorzeitig alt und schwach macht. Wie sagt ein chinesisches Sprichwort? Der Mensch ist bei seiner Geburt biegsam und zart, bei seinem Tode steif und starr. Die Kräuter und Bäume sind bei ihrem Entstehen biegsam und saftig, bei ihrem Sterben trocken und dürr. Darum: Was starr und groß ist, geht abwärts, was biegsam und zart ist, geht aufwärts.

Was zählt sind nicht die Lebensjahre. Wichtig ist, in seinem Herzen jung zu sein. Es gibt Menschen, die sind schon mit 20 Jahren „tot“. Und es gibt Menschen, die sind mit 60 und 70 Jahren so lebendig wie einst als junge Menschen. Goethe vollendete seinen „Faust“ mit 80 Jahren. George Bernhard Shaw brach seich ein Bein mit 96 Jahren. Er fiel vom Baum, als er Pflaumen pflückte. Die Rolling Stones und Udo Lindenberg (da gehe ich mit meinen Brüdern hin) geben immer noch Konzerte und begeistern ein Millionenpublikum. Es ist nie zu spät, Dinge zu tun, die wir schon immer tun wollten.

Dazu gehört auch eine gemeinsame Reise, die meine Brüder mir geschenkt haben, eingebettet in diese wunderbaren Worte: Wir sind gemeinsam aufgewachsen (sogar etwas erwachsen geworden), haben Essen, Freunde und Spielzeug geteilt und so manchen Streit ausgefochten. Aber wir konnten uns auch aufeinander verlassen, wenn wir Hilfe brauchten, in welcher Form auch immer. Wir haben nicht nur viel erlebt, wir haben auch viel angestellt! Alleine, zu zweit und zu dritt. Dabei grenzt es schon fast an ein Wunder, dass wir noch alle Gliedmaßen haben und weitestgehend gesund durchs Leben gekommen sind. Die Eifel macht hart….. Nu wees de ett!

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